Das Herzogtum Schlesien In der "Kleine
Vaterlandskunde der Österreich-Ungarischen Monarchie" von Johann
Doiwa, Schlesien ist das kleinste Kronland der Monarchie, aber
es ist sehr dicht bevölkert, denn auf der geringen Fläche von
50 qkm² wohnen über ¾ Million Einwohner. Von diesen sind
die Hälfte Deutsche, vom Reste sind 2/5 Tschechen Der Landbau erzielt besonders im gebirgigen Westschlesien keine reichen
Ernten, da der Boden schlecht und das Klima infolge der Abdachung gegen
Norden rau ist. Fruchtbar ist das Tal Oppa. Sehr groß ist der Bergbau
auf Steinkohlen bei Polnisch-Ostrau ( 24 000 Einw.) Polnisch-Ostrau bildet
mit Mährisch-Ostrau, Witkowitz und anderen zusammenhängenden
Orten heute das größte Bergbau- und Industriegebiet der Monarchie
mit ungefähr 150 000 Menschen. In Schlesien steht die Industrie in
hoher Blüte. In den Gebirgsgegenden des Gesenkes, wo man Flachs baut,
ist von früher her die Leinenweberei und heute auch die Baumwollwarenweberei
zu Hause. Diese wird in Fabriken und häufig noch als Hausindustrie
betrieben. Hauptsitze dieser Industrie sind Freiwaldau, Freudental in
West- und Friedek in Ostschlesien. In Jägerndorf und Bielitz (19
000 Einw.) wird Tuch erzeugt. Schafwoll- und Maschinenindustrie findet
sich in der Landeshauptstadt Troppau (31 000 Einw.). Zurück zu den Kronländern der österreichisch-Ungarischen Monarchie |
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