Ketzelsdorf (Koclirov) wurde zuerst als Kesselsdorf gegründet. Geht man von den östlichen Häusern Hermersdorf auf einen Fußweg gegen Süden und verfolgt diesen Steig durch den Wald, gelangt man in eine von Wald umsäumte Wiesenschlucht. In diesem Grund sollen nach Aussagen alter Leute noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts Mauerreste von Kesselsdorf zu sehen gewesen sein. Auch seltene Blumen, die sonst nur in Gärten wachsen, gaben einen Hinweis auf den ursprünglichen Ort. Man nimmt an, dass diese Siedlung durch Brand oder Krieg vernichtet wurde oder die Bewohner wegen Wassermangel weiter nordwärts den neuen Ort Ketzelsdorf gründeten. In Ketzelsdorf befand sich einst eine Burg, die dem bekannten Raubritter Friedrich von Schönburg gehörte. 1836 fand man die Reste des Turmes von 5 m Höhe und 3,50 m Durchmesser. Die Steine wurden allerdings zum Bau von Häusern verwendet, so dass heute nichts mehr an die Burg erinnert. Bei Ketzelsdorf lagerten die Schweden im Dreißigjährigen Krieg, wovon noch einige Flurnamen und Wege Zeugnis geben. Die Schweden sollen angeblich Wege und Steige angelegt haben, um zur Mühle und ins Dorf zum Wasser zu gelangen. Nach Erzählungen griffen die kaiserlichen Truppen die Schweden in ihrem Lager an. Die Feinde ergriffen die Flucht und stürzten von einer Felswand in die Tiefe. Nachrollende Schutt- und Gesteinstrümmer begruben Ross und Reiter unter sich. Die Wand erhielt den Namen Totenwand. Holzfäller fanden später an dieser Stelle öfter Reitersporen, Hufeisen und andere Gebrauchgegenstände der Schweden.
Ketzelsdorf
1937
Kloster (Aufnahme von 1959)
Pfarrkirche, Kloster und Erbgericht Lamatsch
Pfarrkirche (1959)
Pfarrkirche (Eingang zum Friedhof – 1959)
Kirchenbücher
(Matriken) Stand 1930: (zurück zur Ortsliste - Ketzelsdorf) |