Ein
Leben für das Militär
Franz
Jokesch wurde am 17.09.1769 als drittes von sechs Kindern in
Stangendorf (tsch.Vendoli), Herrschaft Sternberg, Kreis Ollmütz in
der Markgrafschaft Mähren geboren.
Der Sohn von Mathias Jokesch und Barbara geb. Polzer war beim Eintritt
in den Militärdienst ledig.
Seine Assentierung für die Kaiser Infanterie fand am 03.04.1788 statt
und am 04.04.1788 transferierte er
zum 3. Artillerie Regiment.
Als Ränge
bekleidete bis zu seiner Pensionierung:
Im 1.Artill.Regiment
als Unterkanonier 10 Monate und 6 Tage
als Kanonier 1 Jahr 2 Monate und 7 Tage
In der
Art.Füssilier Companie
als Korporal vom 16.04.1790 für 7 Jahre 1 Monat
Am 28.10.1795 war er in Villingen (bei der Hauptmann Hueber-Compagnie,
zugeteilt zur Major-Compagnie),
und vom 29.10. bis 06.11.1795 bei dem Marsch auf Seckenheim (Mannheim)
beteiligt.
Vom 07.11. bis 27.11. war er im Lager, bis zum 30.11.1795 in Seckenheim,
und ab Dezember 1795 in Mannheim stationiert.
In der Revisionsliste vom 01.02.1796 ist eingetragen, dass er >>
commandiert in Mannheim << war.
Mannheim
war im Zuge des ersten Koalitionskrieg zwischen Frankreich und Preußen
und Österreich zwischen die Fronten geraten. Nach dem Frieden von
Basel am 05.April 1795 und der darausfolgenden dritten Teilung Polens
zog sich Preußen aus dem Krieg zurück und Österreich muss
die alleinige Last tragen.
Durch den Beschuss der österreichischen Truppen wurde Mannheim zum
dritten Male zerstört(nach 1622 durch die Truppen von General Tilly
und 1688 durch General Mélac). Danach wurde die Festungsanlage
in den Jahren 1799-1801 geschleift.
In den Feldzügen 1795/96 schlugen die Österreicher die Franzosen,
die von den Generalen Jourdan, Pichegru und Moreau geführt wurden,
vom rechten Rheinufer zurück.
Am 26.05.1797
wurde Franz Jokesch zum Feldwebel befördert und
hielt dieses Amt 3 Jahre 1 Monat und 15 Tage inne.
Am 01.07.1800 als Adjutant für 1 Jahr 7 Monate
4.Feld.Artill.
Regiment
am 01.02.1802 versetzt als Adjutant für 2 Jahre
2 Monate
als Unterleutnant am 01.04.1804 für 7 Jahre 5 Monate
3.Artill.
Regiment
als Oberleutnant am 01.09.1811 für 3 Jahre 8 Monate
als Kapit.Leutnant am 18.05.1815 für 2 Jahre 11
Monate
als Hauptmann am 01.04.1818 für 7 Jahre 6 Monate
und 15 Tage
Mantuaner
Distrikt
am 17.10.1825 als Hauptmann für 6 Jahre 6 Monate
23 Tage
Mantua liegt am Mincio 20 m. ü. Meer und bildetet
im 19. Jh. die stärkste Festung des österreichischen Festungsvierecks
in Oberitalien.
Mantua gehörte zur Lombardei, die 774 ans Fränk., 951 ans Dtsch.
Reich, im 13. Jh. unter lombard. Herrscher; als Herzogtum Mailand 1525
an Habsburg(span.-österr.); und 1866 dann ganz an Italien fiel.
In Mantua wurde auch am 20.02.1810 Andreas Hofer erschossen.
Karlsburger
Distrikt
am 08.05.1832 als Major und Distriktskommandant
für 11 Jahre 5 Monate 22 Tage.
Zusammen
hat er 55 Jahre 6 Monate und 28 Tage Militärdienst geleistet.
Er wurde am 15.01.1844 in Karlsburg (früher Weißenburg, rumänisch
Alba Iulia, ungarisch Gyulafehérvár) pensioniert.
Sein letzter aktiver Titel lautete:
Major und Karlsburger Garnisons-Artillerie-Distrikts-Commandant
Verstorben
ist er am 15.03.1849 auf der Festung Carlsburg in Siebenbürgen als
pensionierter Oberstleutnant.
Aus
dem Militär-Schematismus des Österreichischen Kaiserthums, Wien,
1820-1865
Die Festung Karlsburg wurde von Kaiser
Karl VI. in den Jahren 1716-35 erbaut. Er war der Vater der Kaiserin
Maria Theresia.
In der Festung gibt es die Michaelskathedrale, ursprünglich im spätromanischen
Stil erbaut, unter Joh. Hunyady 1444 erweitert und gotisch umgebaut; rechts
vom Hauptportal die Sarkophage Joh. Hunyady(+ 1456), seines Sohnes Ladislaus
(zu Ofen enthauptet 1457), links vom Hauptportal die Marmorsarkophage
der Königin Isabella(+1559)und ihres Sohnes Johann Sigismund(+ 1571).
Neben der Kathedrale liegt die bischöfl. Residenz.
Im nördlichen Teil der Festung, das jetzt als Kaserne dienende, von
Bethlen Gábor als reform. Hochschule erbaute Akademiegebäude,
in dem Martin Opitz 1629-30 als Lehrer der Philosophie und schönen
Wissenschaften wirkte.
Bethlen
Gábor oder Gabriel Bethlen ungarisch Bethlen Gábor, slowakisch:
Gabriel Betlén (* um 1580 in Marosillye, heute Ilia, Rumänien,
† 15. November 1629 in Karlsburg) war von 1613 bis 1629 Fürst
von Siebenbürgen
und 1619 - 1626 Anführer eines anti-habsburgischen Aufstandes im
Königlichen Ungarn auf dem Gebiet der heutigen Slowakei. Sein Feldzug
von 1626 fand im Rahmen des Dreißigjährigen Krieges statt.
Ferner die
jetzt als Militärmagazin benutzte Jesuitenkirche, worin der Statthalter
Christoph Báthory (+1581) begraben liegt.
Hinter Karlsburg
liegt eine kleine Ebene, bekannt durch die Schlacht bei Maros-Szt.-Imre,
in der 1442 Joh. Hunyady von den Türken unter Mezet Beg geschlagen
wurde.
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