Postkarte von Stangendorf im Mondschein
Stangendorf
(Mehrfachbildkarte)
Aus dem Buch: Kurorte und Sommerfrischen in Mähren und Schlesien (1909): Stangendorf (450 m) mit 1700 deutschen Bewohner, liegt 4 km südwestlich von Zwittau (dort Post- und Telegraphenamt, Arzt und Apotheke) an der Lokalbahn Zwittau-Politschka-Skutsch (Haltestellen Stangendorf und Ober-Stangendorf ); die Bahn läuft längs des Oberortes auf einer Anhöhe und bietet einen hübschen Anblick. Im Orte befindet sich eine fünfklassige Volksschule und eine kleine Normährerbücherei. Die Lebensmittel sind gut und billig erhältlich. Die Bewohner sind gegenüber Sommergästen sehr zuvorkommend. Die Umgebung ist reich bewaldet und bietet viel Abwechslung. In den Wald
5 Minuten. In einer Viertelstund gelangt man talaufwärts zur sagenhaften
Zigeunerquelle. Die interessanteren Wege sind bezeichnet. Ausflüge
nach Rausenstein ( ½ Stunde), Einfache und gute Verpflegung in Anton Friedls Gasthaus „Zur starken
Linde“; vor dem Eingang erhebt sich eine sehr starke, innen hohle
Linde, die einen Umfang von 15 m hat und 20 Personen aufnimmt. Das Gasthaus
ist nur 3 Minuten von der Haltestelle Ober-Stangendorf entfernt, ist neu
aufgebaut und enthält 3 Zimmer im 1. Stock mit Bettzeug bei Bedarf-
1 Zim-mer 16-20 Kronen. Großer, schattiger Garten, Kegelbahn. Quelle: Kurorte und Sommerfrischen in Mähren und Schlesien, herausgegeben vom Fremdenverkehrsverband für Mähren und Schlesien, mit einer Beschreibung der benachbarten Städte, sechste Auflage, Im Selbstverlage, Geschäftsleitung Wien 5/1, Kommissionsbuchhandlung Kornelius Vetter, Wien 3/1, Hauptstraße 22. Jahr 1909, hier Seite 235
Pfarrkirche St. Andreas Die Stangendorfer Kirche ist dem heiligen Andreas geweiht, sie steht oberhalb der Ortsmitte, an jener Stelle, wo schon vor der Gründung des Dorfes ein Turm gestanden haben soll. Dieser Turm, um 1149 erbaut, war einstens halb Mauer und halb Holz, 20 Klafter hoch, das Holzwerk in einer geraden Spitze auslaufend. Der Stein mit der Jahreszahl ist im jetzigen Turm eingemauert. Die Kirche wurde vom Prämonstratenserorden in Leitomischl gestiftet, sie war früher eine Kapelle und soll im Jahre 1574 zur Kirche erhoben worden sein. Das Heimatbuch von Rudolf Heinisch: „Stangendorf im Schönhengstgau“, Geschichte und Schicksal eines mährischen Dorfes, Verlag Hans Memminger Freiberg am Neckar, 1983 ist noch zu beziehen. Der Verein „Heimatbund Stangendorf e.V.“ bildete die Grundlage, die zum Erscheinen dieses Buches führte. Schreiben Sie bitte eine e-Mail an uns, wenn Sie es beziehen möchten. (zurück zur Ortsliste - Stangendorf) |