Stangendorf
(Vendolí): Im Jahr 1930 hatte der mit Eisenbahnstation an die
Linie Zwittau - Skutsch (Svitavy-Skutec) angeschlossene Ort 1581 Einwohner,
davon 1560 Deutschmährer. Die Dorfgemeinde gehörte zum Bezirk
Mährisch Trübau und dem Gerichtsbezirk Zwittau (siehe Gerichtsbezirk
Zwittau,1935) im Schönhengstgaug, Sudetenland. |
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Postkarte
von Stangendorf im Mondschein
Stangendorf
(Mehrfachbildkarte)
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Aus
dem Buch: Kurorte und Sommerfrischen in Mähren und Schlesien (1909):
Stangendorf (450 m) mit 1700 deutschen Bewohner, liegt 4
km südwestlich von Zwittau (dort Post- und Telegraphenamt, Arzt und
Apotheke) an der Lokalbahn Zwittau-Politschka-Skutsch (Haltestellen Stangendorf
und Ober-Stangendorf ); die Bahn läuft längs des Oberortes auf
einer Anhöhe und bietet einen hübschen Anblick. Im Orte befindet
sich eine fünfklassige Volksschule und eine kleine Normährerbücherei.
Die Lebensmittel sind gut und billig erhältlich. Die Bewohner sind
gegenüber Sommergästen sehr zuvorkommend.
Die Umgebung ist reich bewaldet und bietet viel Abwechslung. In den Wald
5 Minuten. In einer Viertelstund gelangt man talaufwärts zur sagenhaften
Zigeunerquelle. Die interessanteren Wege sind bezeichnet. Ausflüge
nach Rausenstein ( ½ Stunde),
Blumenau ( ¾ Stunde ), Karlsbrunn ( ¾ Stunde ), Bad Goldbrunn
( 1 ¼ Stunde ),
zur weißen Quelle, nach Rothmühl und Laubendorf.
Einfache und gute Verpflegung in Anton Friedls Gasthaus „Zur starken
Linde“; vor dem Eingang erhebt sich eine sehr starke, innen hohle
Linde, die einen Umfang von 15 m hat und 20 Personen aufnimmt. Das Gasthaus
ist nur 3 Minuten von der Haltestelle Ober-Stangendorf entfernt, ist neu
aufgebaut und enthält 3 Zimmer im 1. Stock mit Bettzeug bei Bedarf-
1 Zim-mer 16-20 Kronen. Großer, schattiger Garten, Kegelbahn.
Bei Johann Patzold Nr. 153 1 Zimmer, mit drei Fenstern, mit 2-3 Betten
und Gartenmitbenutzung.
Berichter Gastwirt Anton Friedl, Nr. 114
Quelle: Kurorte und Sommerfrischen in Mähren und
Schlesien, herausgegeben vom Fremdenverkehrsverband für Mähren
und Schlesien, mit einer Beschreibung der benachbarten Städte, sechste
Auflage, Im Selbstverlage, Geschäftsleitung Wien 5/1, Kommissionsbuchhandlung
Kornelius Vetter, Wien 3/1, Hauptstraße 22. Jahr 1909, hier Seite
235

Franz
Jokesch aus Stangendorf, * 1.4.1769 - Major und Karlsburger
Garnisons-Artillerie-Distrikts-Commandant

Gemeinde: Stangendorf, Bezirk: Mährisch Trübau,
Land: Mähren
Pfarrei: Stangendorf,
Dekanat bzw Vikariat: Zwittau,
Diözese: Ölmütz,
Patronat: Erzbistum Ölmütz
Geburts.- Tauf und Sterbematriken ab 1602.
Eingepfarrt sind die Ortschaften: keine.
Eingepfarrt waren die Ortschaften: Böhmisch- und Mährisch
Rothmühl (1628-1636 und 1712-1728).
(Quelle 8).
Die Matriken für den Ort befinden sich heute im Staatlichen Gebietsarchiv
in Zámrsk.
heute: VENDOLI, Pfarre Vendoli
Geburtsmatriken ab 1602 bis 1918
Heiratsmatriken ab 1602 bis 1923
Totesmatriken ab 1602 bis 1863
Fast alle
Matriken sind zur Zeit verfilmt und beim Besuch im Archiv bekommen Sie
meistens die Filme. Es ist möglich auch die Kopien zu bestellen,
die Preisen bewegen sich zwischen 10,-Kc und 14,-Kc pro 1 Seite der Kopie.
Pfarrkirche
St. Andreas
Die Stangendorfer Kirche ist dem heiligen Andreas geweiht, sie steht oberhalb
der Ortsmitte, an jener Stelle, wo schon vor der Gründung des Dorfes
ein Turm gestanden haben soll. Dieser Turm, um 1149 erbaut, war einstens
halb Mauer und halb Holz, 20 Klafter hoch, das Holzwerk in einer geraden
Spitze auslaufend. Der Stein mit der Jahreszahl ist im jetzigen Turm eingemauert.
Die Kirche wurde vom Prämonstratenserorden in Leitomischl gestiftet,
sie war früher eine Kapelle und soll im Jahre 1574 zur Kirche erhoben
worden sein.
Das Heimatbuch von Rudolf Heinisch: „Stangendorf
im Schönhengstgau“, Geschichte und Schicksal eines mährischen
Dorfes, Verlag Hans Memminger Freiberg am Neckar, 1983 ist noch zu beziehen.
Der Verein „Heimatbund Stangendorf e.V.“ bildete die Grundlage,
die zum Erscheinen dieses Buches führte. Schreiben Sie bitte eine e-Mail
an uns, wenn Sie es beziehen möchten.
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