Wiesen bestand bis 1939 aus zwei selbstständigen Gemeinden, der Gemeinde Böhmisch Wiesen (Česka Dlouhá): 293 Einwohner (1939) heute: Dlouhá, die zu Politschka gehörte und dem Dorf Mährisch Wiesen (Dlouhá Ves), welches zu Mußlau, Gerichtsbezirk Zwittau gehörte: 122 Einwohner (1930)

 

Das Dorf liegt an der äußersten Grenze des alten Swojanower Herrschaftsgebietes. Es erscheint unter dem Namen Langendorf (daher die tschechische Bezeichnung Dlouha) in der Urkunde vom Jahre 1437 und gehörte mit Hinterwasser zum Bohnauer Gutskörper. Bei der Teilung im Jahre 1579 wurde es dem Laubendorfer Anteil zugewiesen. In Böhmisch Wiesen bestehen mehrere Mühlen und wegen der Benützung von Wasserkräfte enstand zwischen der Swojanower Herrschaft und dem Olmützer Bischofe als Grundherren von Brüsau mit den dazugehörigen Ortschaften Wiesen und Muslau, frühzeitig große Streitigkeiten. Diese wurden im Jahre 1501 durch einen Schiedspruch beigelegt, durch den auch die Frage der Benützung der Wasserkräfte geregelt wurde.

Böhmisch Wiesen (Česka Dlouhá): 1939 - 1945 zum Landkreis Zwittau gehörig.
Die Gemeinde Böhmisch Wiesen gehörte im Jahre 1930 zum Bezirk und Gerichtsbezirk Politschka, Ostböhmen und hatte 284 Einwohner, davon waren 216 deutsch. Böhmisch Wiesen hatte eine Eisenbahnstation der Linie Brünn - Abtsdorf. Die Landesgrenze von Böhmen und Mähren verlief durch den Ort Wiesen. Der mährische Anteil hieß Mährisch Wiesen, auch Langendorf (Dlouhá Ves) und gehörte im Jahre 1930 zu Mußlau, Bezirk Mährisch Trübau, Gerichtsbezirk Zwittau in Mittelmähren. Im Jahr 1930 hatte das Dorf Mährisch Wiesen 122 Einwohner, davon waren 121 Sudetendeutsche (Deutschmährer) und 1 Tscheche.

 

Böhmisch Wiesen, Totalansicht

 

Böhmisch Wiesen

 

Bömisch-Wiesen v. 32 N. mit einer nicht ferne von dannen gelegenen Papiermühle. Böhmisch-Wiesen gehörte 1789 zur Fideikommißherrschaft Bistra (Bistrau), diese zum Chrudimer Kreis im Königreich Böhmen gehörig. (Quelle: Jaroslaus Schaller, Topographie des Königreichs Böhmen, Eilfter Theil, Chrudimer Kreis, Prag und Wien in der von Schönfeldschen Handlung 1789.)

Kirchenbücher (Matriken) von Böhmisch Wiesen, Stand 1930:
siehe Bohnau

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Titel Mährisch Wiesen

Mährisch Wiesen (Langendorf) (Dlouhá Ves): 122 Einwohner (1930).
1939 - 1945 zum Landkreis Zwittau gehörig.
Im Jahre 1930 ein Dorf welches zu Mußlau gehörte. Bezirk Mährisch Trübau, Gerichtsbezirk Zwittau in Mittelmähren. Im Jahr 1930 hatte das Dorf Mährisch Wiesen 122 Einwohner, davon waren 121 Sudetendeutsche (Deutschmährer) und 1 Tscheche. Die Landesgrenze von Böhmen und Mähren verlief durch den Ort Wiesen. Der böhmische Anteil hieß Böhmisch Wiesen (Česka Dlouhá) und gehörte im Jahre 1930 zum Bezirk und Gerichtsbezirk Politschka, Ostböhmen und hatte 284 Einwohner, davon waren 216 deutsch. Böhmisch Wiesen hatte eine Eisenbahnstation der Linie Brünn - Abtsdorf.


1581 Mähr.-Wiesen gehört zur Brüsauer Gerichtsbarkeit 9 Untertanen, zu zinsen hatten:
Jacob andresku
Dworzakowa
Ffaltas
Girzik lahoz
Andres Krensa

Ffaltas hält in Mußlau 3 Ruten [Flächenmaß]
(das Urbar ist tschechisch verfasst. Da zu jener Zeit die Leute noch nicht lesen und schreiben konnten, mußte der tschechische Amtsschreiber die Namen so aufnehmen, wie sie ihm von den nur in der Mundart redenden Leuten angesagt wurden. Kein Wunder, wenn die Familiennamen oft arg verballhornt und verstümmelt sind. Häufig sind sie nur abgekürzt niedergeschrieben. Die Familiennamen der Handwerker sind in der Regel durch den meist tschechisch wiedergegebenen Berufsnamen ersetzt.) (Quelle 5, hier Seite 17)

Geschichte der Bauernhöfe von Mährisch Wiesen (7 Seiten)
von Dr. W. Gerlich, hauptsächlich nach Auszügen aus den Arbeiten des Geistl. Rates K. Bilek.

Kirchenbücher (Matriken) Stand 1930:
siehe Brüsau


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Die Matriken für den Ort befinden sich heute im Staatlichen Gebietsarchiv in Zámrsk.


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