• Inhaltsverzeichnis:

    1. Der Schönhengstgau
    2. Schönhengster Brauchtum aus alter Zeit
    3. Der Name Schönhengst
    4. Die Volkszählung von 1910 (Mährischer Anteil des Schönhengstgaues)
    5. Die Volkszählung von 1910 (Böhmischer Anteil des Schönhengstgaues)
    6. Die Orte des Schönhengstgaus nach der nationalen Zusammensetzung geordnet
    7. Verweise zum Schönhengstgau

    1. Der Schönhengstgau

    Wappen Schönhengstgau

    Das Schönhengster Land, der Schönhengstgau (auch Schönhengster Gau) ist ein Gebiet auf der böhmisch-mährischen Höhe, das sich von Brüsau und Zwittau über Mährisch-Trübau bis nach Müglitz und Hohenstadt erstreckt und 200 km nördlich von Wien liegt .
    Die Bezeichnung "Schönhengst, Schönhengster Land" wurde zum ersten Mal im Jahre 1813 erwähnt. 1848 wird zum ersten Mal die Bezeichnung Schönhengstgau verwendet.Karte des Schönhengstgaues
    Bis 1945 war es eine große deutsche Sprachinsel beiderseits der böhmisch - mährischen Landesgrenze und bezeichnete ein Gebiet von 1230 qkm mit 140 Ortschaften, darunter die sechs Stadte Brüsau, Zwittau, Landskron, Mährisch Trübau, Müglitz und Hohenstadt, das sich etwa 50 km in nord-südlicher und ebensoweit in westlicher Richtung erstreckte. 1939 hatte der Schönhengstgau über 130 000 Einwohner, von denen 126 000 Deutsche waren.
    Die Deutschen kamen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, gerufen vom König von Böhmen Premysl Otakar II. und vom Olmützer Bischof Bruno von Schaumburg.
    Die deutsche Besiedlung dieser Region wurde 1945 abrupt beendet, denn die Deutschen wurden 1945 und 1946 vertrieben. In das Land kamen (aus Böhmen und Mähren) neue tschechische und aus der Slowakei neue slowakische Bewohner. Der Name "Schönhengstgau" wurde dort erst wieder in den 1990er Jahren wieder entdeckt.

    Der Name Schönhengst wird meist vom Höhenzug Schönhengst (= Schind den Hengst) ein steiler, langgezogener Bergrücken, zwischen Zwittau und Mährisch - Trübau abgeleitet. Es ist dies ursprünglich die Bezeichnung für jene bewaldete Gebirgskette des böhm.-mähr. Höhenzuges, die in ununterbrochener, fast gerader Richtung, die im Norden an der Triebitzer Senke gebinnt und im Süden bis an Lettowitz heranreicht. Jenseits der Triebitzer Senke setzt sich dieser nach Osten steil abfallende Berghang als Steinberg (Landskron) gegen die Stille Adler fort. Diese Gebirgskette hat einigen wenigen Häusern, dem Ort Schönhengst den Namen geliehen, die an jener waldbeschatteten Stelle sich erheben, wo die Verbindungsstraße M.-Trübau—Zwittau den Gebirgskamm überwindet.(Eine Untersuchung von Edmund Sandbach zum -> Namen Schönhengst)

    Der Schönhengstgau war weder landschaftlich noch politisch eine Einheit. Er wurde von der böhmisch-mährischen Landesgrenze in zwei ungleiche Teile geteilt. Der kleinere westliche Teil mit den politischen Bezirken Landskron, Leitomischl und Politschka gehörte zu Böhmen, der größere Teil mit den politischen Bezirken Mährisch Trübau (Gerichtsbezirk Zwittau und Gewitsch), Hohenstadt und Müglitz zu Mähren. Im Jahre 1938, nach dem Anschluß des Sudetengebietes an das Reich wurde der Schönhengstgau, einschließlich des schmalen Steifens tschechischen Sprachgebietes im Norden und Osten, in die vier Landkreise Landskron, Zwittau, Mährisch Trübau und Hohenstadt geteilt, wobei auch die Orte des gschlossenen deutschen Sprachgebietes im Adlergebirge und die kleine Sprachinsel Wachtl-Brodek im Südosten in das Gebiet des Schönhengstgaues einbezogen wurden.

    >>Teilweise entnommen der Schönhengster Volkskunde von Gustav Korkisch. Herausgegeben vom Collegium Carolinum, München/Wien 1982.<<


    zurück zum Stichwort Schönhengstgau
    Aktuelle Seite
    1. Der Schönhengstgau
    zur nächsten Seite
    2. Schönhengster Brauchtum aus alter Zeit
     
     
     
       

    Zur Startseite


    Counter